Ich hab es getan: nach zwei Jahren des Widerstands habe ich einen schwarzen Lycra erstanden bzw. auf Lager gelegt. Die Qualität war einfach zu gut.
Im Grunde ist es mir ergangen wie dem Beduinen, der sein Kamel für die Nacht "nur die Nase" ins Zelt stecken lässt. Dann wird es der ganze Kopf, der Hals, die Beine, und schließlich schläft er im Freien, während sich das Kamel im Zelt ausbreitet. Bei mir waren es zuerst schwarze Tüllspitzen, dann fand ich zu einem auberginefarbigen Lycra keinen passenden Trägergummi und musste auf Schwarz ausweichen, naja, und jetzt eben wirklich ein "richtiger" Stoff.
Zu Schwarz habe ich eine zwiespältige Meinung. Als Oberkleidung finde ich es eine wunderbare Unterlage, um Schmuck, Tücher oder Jacken in leuchtenden Farben zu präsentieren. Aber eigentlich funktioniert das nur mit einem saftigen, tiefen Schwarz, das von einem Farbüberschuss bewirkt wird. Kaum ist der jedoch aus einem Stoff draußen, werden die meisten Kleidungsstücke einfach tot. Und diese Farbe steht selten jemandem wirklich gut - mal abgesehen von SüditalienerInnen.
Gar nicht nachvollziehen kann ich daher Chantal Thomass' Aussage, dass schwarze Dessous die Haut der Trägerin zum Leuchten bringen. Bei mir wird das von einem dunklen Blau bewirkt, bei einigen Freundinnen von Dunkelbraun.
Was mache ich also mit meinem Vorrat an schwarzem Lycra? Kombinieren! Mit weißer, elfenbeinfarbener, beiger, roter Spitze und allen Stoffen, für die ich keine besseren Partner finde.
Bei den hellen Spitzen bewirkt der Kontrast, dass das Muster gut hervorgehoben wird. In der umgekehrten Richtung ist schwarze Spitze über rosa Satin, ein Klassiker wie ihn praktisch alle französischen Lingeriehäuser immer in der Kollektion haben.
Hier jedoch ein vorbildliches Beispiel von schwarzer Spitze über violettem Satin. Das Modell ist von Chantal Thomass, das Model die fabelhafte Crystal Renn. So wird sogar Schwarz zu einer lebendigen Farbe.
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