Bekanntlichermaßen tobt ein erbitterter Streit darum, wer den BH erfunden hat - oft auch mit nationalistischen Untertönen. Die Amerikanerin Mary Phelps-Jacob? Die Französin Herminie Cadolle? Oder doch die Deutsche Christine Hardt?
Weit gefehlt: es war wohl eine Österreicherin. Jener BH-Fund aus dem Schloss Lengberg, der schon 2008 eine Sensation war, konnte nun mithilfe der C14-Methode auf 1480 datiert werden. WIR hatten die Nase um 400 Jahre vorne :))
Welch eine Wohltat nach einer für UNS so unrühmlich verlaufenen Fußball-EM. (Für Nicht-Österreicher: WIR schafften die Qualifikation nicht. Warum gibt es auch so unnötige Sportarten neben dem Schifahren?)
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Donnerstag, 19. Juli 2012
Freitag, 10. Februar 2012
Spitzen
Immer wenn ich bei meiner Haus- und Hofdealerin in der Spitzenkammer stehe, muss ich meinen Geldbeutel mit Gewalt in der Tasche halten. Zu verlockend ertönt der Sirenengesang: greif mich an, kombinier mich, nimm mich mit.
Speziell Tüllspitzen haben es mir angetan mit ihrer Zartheit und den oft barocken Mustern ihrer Stickerei. Wenn der Tüll kräftig genug ist, können damit sogar ungefütterte Cups genäht werden. Ungemein sexy.
Kennt jemand einen weiblicheren Stoff? OK, vor 400 Jahren waren Spitzen auf Krägen für Männlein und Weiblein zu finden, aber heutezutage trägt sowas unter Männern nurmehr Austin Powers. Sogar Elton John hat ihnen mittlerweile abgeschworen.
Spitzen sind also was für Frauen. Aber auch da nurmehr in wenigen Bereichen. Hand aufs Herz: wann habt Ihr das letzte Mal eine Spitzenbluse getragen? Mein letztes Mal war während der 1970er Jahre. Flohmärkte, Ibiza-Mode und die Zeitschrift "100 idées", die mich vom Landleben in der Provence träumen ließ.... (Damals versuchte ich mich auch an dieser Dachrinnen-Fönfrisur aus "Drei Engel für Charlie". Kreisch!)
Abgesehen von Abendkleidern bleiben also für Spitzen nur mehr wenige Verwendungsmöglichkeiten übrig: Vorhänge, Tischwäsche - und Dessous.
Da ich selber tagsüber einem sportlich-praktischen Kleidungsstil anhange, gönne ich mir sehr gern als Ausgleich ein üppig verziertes Darunter, das mir wohl niemand zutrauen würde. Macht nix: ICH habe meine Freude daran und es gibt mir ein gutes Gefühl, dieses Geheimnis zu hüten, von dem nur ich und ein ausgesuchtes Paar Augen wissen.
Als Japan-Fan und Ikebana-Aficionada erinnert mich das an das Prinzip der versteckten Schönheit. Es ist durchaus üblich, dass Japanerinnen für den Futterstoff eines Kimono Tausende Dollar ausgeben, obwohl der Betrachter vom Kimonofutter nur einen Rand erspähen kann. Wichtig ist, dass sich die Trägerin des Kimono des Schatzes bewusst ist, den sie unter ihrer Kleidung trägt.
Mit meinen Dessous versuche ich genau diesen Effekt hervorzurufen. Kein Wunder also, dass sich meine Spitzensammlung ständig vergrößert........
Speziell Tüllspitzen haben es mir angetan mit ihrer Zartheit und den oft barocken Mustern ihrer Stickerei. Wenn der Tüll kräftig genug ist, können damit sogar ungefütterte Cups genäht werden. Ungemein sexy.
Kennt jemand einen weiblicheren Stoff? OK, vor 400 Jahren waren Spitzen auf Krägen für Männlein und Weiblein zu finden, aber heutezutage trägt sowas unter Männern nurmehr Austin Powers. Sogar Elton John hat ihnen mittlerweile abgeschworen.
Abgesehen von Abendkleidern bleiben also für Spitzen nur mehr wenige Verwendungsmöglichkeiten übrig: Vorhänge, Tischwäsche - und Dessous.
Da ich selber tagsüber einem sportlich-praktischen Kleidungsstil anhange, gönne ich mir sehr gern als Ausgleich ein üppig verziertes Darunter, das mir wohl niemand zutrauen würde. Macht nix: ICH habe meine Freude daran und es gibt mir ein gutes Gefühl, dieses Geheimnis zu hüten, von dem nur ich und ein ausgesuchtes Paar Augen wissen.
Mit meinen Dessous versuche ich genau diesen Effekt hervorzurufen. Kein Wunder also, dass sich meine Spitzensammlung ständig vergrößert........
Montag, 2. Januar 2012
Körpertypen





Ich muss es daher ganz deutlich aussprechen: die Industrie fabriziert ganz wunderbare Dessous für Frauen mit idealisierten Körpern. Aber wer es wagt, von diesem Ideal abzuweichen, hat zur Strafe meistens nur mehr die Wahl zwischen zwickenden, langweiligen oder hässlichen BHs.
Zeit also umzudenken. Nicht der Körper muss der Kleidung angepasst werden (wie von Elsa Schiaparelli gefordert), sondern die Kleidung dem Körper. Zeit also für Maßkleidung und Dessous nach Maß.
Sonntag, 22. Mai 2011
Schnitt und Material
Dreimal derselbe Schnitt, drei verschiedene Materialien und zwei Anlässe zur Selbstkritik. Beginnen wir mit einem Bilderrätsel: welcher dieser drei BHs sitzt am besten?
Links eine Nettigkeit aus perlweißem Lycra mit rostroter Elastikspitze, rechts auberginefarbener Elastik mit rosenholz-farbener Textronikspitze, unten champagner- farbener Miederstoff mit Tüllspitze.
Naaaa? Richtig: es ist der champagnerfarbene (seufz, die Kamera.....).
Bei dem rot-weißen BH bilden sich seitliche Zugfalten und bei dem auberginefarbenen erscheinen Querfalten in der Mitte, nur der champagnerfarbene sitzt makellos. Oder in den Worten der Trägerin: man spürt ihn überhaupt nicht. Ein schöneres Kompliment gibt es nicht für eine Dessousmacherin.
Diese Freundin kostete mich einiges Kopfzerbrechen, weil ihre Maße völlig von der industriellen Norm abweichen. Sie hat breite Schultern, einen breiten Brustansatz, aber eine relativ geringe Oberweite. Seit Jahren/Jahrzehnten findet sie keinen passenden Kauf-BH und behilft sich damit, dass sie aus einem Nahtlos-BH von Intimissimi sofort nach dem Kauf den Bügel entfernt. Beim Gedanken an einen Bügel-BH kriegt sie verständlicherweise sofort die Panik. Daher bin ich mächtig stolz darauf, dass ich ihr doch noch einen Schnitt konstruieren konnte, der passt und eine wirklich süße Oberweite zaubert. Mit Bügel.
Neu war für mich die Erfahrung, dass auch ein gut sitzender Schnitt unter Umständen noch einmal angepasst werden muss, wenn man andere Stoff- oder Gummiqualitäten nimmt. Liebe M., danke für Deine Geduld. Zum nächsten Geburstag gibt es noch bessere Ergebnisse.

Übrigens: ist es nicht eine nette Idee, so einen schönen Spitzenträger unter einer Bluse ordentlich durchblitzen zu lassen?
Diese Freundin kostete mich einiges Kopfzerbrechen, weil ihre Maße völlig von der industriellen Norm abweichen. Sie hat breite Schultern, einen breiten Brustansatz, aber eine relativ geringe Oberweite. Seit Jahren/Jahrzehnten findet sie keinen passenden Kauf-BH und behilft sich damit, dass sie aus einem Nahtlos-BH von Intimissimi sofort nach dem Kauf den Bügel entfernt. Beim Gedanken an einen Bügel-BH kriegt sie verständlicherweise sofort die Panik. Daher bin ich mächtig stolz darauf, dass ich ihr doch noch einen Schnitt konstruieren konnte, der passt und eine wirklich süße Oberweite zaubert. Mit Bügel.
Neu war für mich die Erfahrung, dass auch ein gut sitzender Schnitt unter Umständen noch einmal angepasst werden muss, wenn man andere Stoff- oder Gummiqualitäten nimmt. Liebe M., danke für Deine Geduld. Zum nächsten Geburstag gibt es noch bessere Ergebnisse.

Übrigens: ist es nicht eine nette Idee, so einen schönen Spitzenträger unter einer Bluse ordentlich durchblitzen zu lassen?
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